Erwerbungen

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John Miller - Self-Made Man

2011 - Erwerbung anlässlich des Wolfgang-Hahn-Preis

John Miller wurde 1954 in Cleveland, Ohio geboren. Er ist nicht nur Künstler, sondern auch Professor für Professional Practice in Art History am Barnard College der Columbia Universität, New York und schreibt für renommierte Kunstmagazine wie das Artforum, October oder Texte zur Kunst. Seit 30 Jahren schafft John Miller ein vielfältiges Œuvre aus Malerei, Skulptur, Fotographie und Video, das die Spannungsfelder Individuum, Technologie und Gesellschaft umkreist und für welches er 2011 mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet wurde. Anlässlich der Auszeichnung wurde die eigens für das Museum Ludwig geschaffene zweiteilige Skulptur Self-Made Man sowie ein Konvolut aus der _Middle of the Day_-Fotoserie angekauft.

Ausstellungsansicht Museum Ludwig, Wolfgang-Hahn-Preis 2011. John Miller, zu sehende Werke von links nach rechts: Self-Made Man, 2011, Untitled, 1987, Now We're Big Potatoes, 1992, Country Life, 2010, Sieben Fotografien der Middle of the Day-Serie, 2001-2005 © John Miller, Foto: Jürgen Schulzki

Middle of the Day, 2001-2005
Für die Serie Middle of the Day begibt sich Miller in die Rolle eines Beobachters und erklärt Szenen des Alltags zum Objekt seines Interesses. Miller kartographiert in diesem Projekt, das er 1994 begonnen hat, verschiedene Orte und Situationen, die er vorwiegend während seiner Reisen entdeckte bzw. erlebte. Die Heterogenität der Aufnahmen wird durch Millers konzeptuellen Ansatz zusammengehalten: Miller macht die Aufnahmen jeweils zwischen 12 und 14 Uhr. Diese Zeitspanne, die sowohl zur Mittagspause als auch zur Arbeitszeit gerechnet werden kann, bildet den Ausgang seiner künstlerischen Fragestellung und zeigt, dass selbst das standardisierte Zeitsystem nicht den Alltag mit seinen Nuancen zu bändigen vermag.

_Self-Made Man___, 2011
Die Arbeit Self-Made Man von 2011 besteht aus zwei Litfaßsäulen und reflektiert gesellschaftliche und künstlerische Selbstvermarktungsstrategien. Auf einer der Litfaßsäulen ist eine Anzeige eines Mannes, eines wie er sich selbst nennt Self-Made Man, zu lesen. Es handelt sich dabei um eine Reproduktion einer Anzeige auf der amerikanischen Anzeigenwebseite „Craigslist“, auf der Arbeitsstellen, Wohnungen genauso wie Kontaktanzeigen gepostet werden. Auf der anderen Litfaßsäule sind Selbstdarstellungen von Künstlern der Fluxus und Concept-Art in Form von Büchern, Bildern und kleinen Artefakten ausgestellt. Miller setzt auf diese Art und Weise gesellschaftliche und künstlerische Selbstvermarktungsstrategien in Zusammenhang.

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