Perlensucher

Zurück

Teresa Burga - Untitled (woman undressing), ca. 1966

2015

Teresa Burga (Iquitos, Peru, 1935) studierte Malerei an der Katholischen Universität in Lima (1962-1964) und anschließend im Rahmen eines Stipendiums am Art Institute of Chicago. Nach ihrem Kunststudium wendet Burga sich experimentellen Kunstformen zu. Zwischen 1966 und 1967 schloss sie sich der Gruppe Arte Nuevo (Neue Kunst) an, die den Weg für eine radikale Neubestimmung der Kunstlandschaft Perus ebnete. Teresa Burga gehört zu den frühen Vertreterinnen der Installationskunst in Peru. In den 1970er-Jahren schuf sie raumgreifende analytische Werke, die Eigenschaften und die Wirkung von Information, Sprache und audio-visuellen Medien thematisierten. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden die Auseinandersetzung mit Massenkultur, die Konstruktion von Identität und Weiblichkeit sowie die Technisierung und Bürokratisierung von Arbeit und Freizeit. Bemerkenswert sind darüber hinaus ihre im Rahmen interdisziplinärer Forschungsprojekte entstandenen Grafiken und Displays, die die künstlerische Praxis Teresa Burgas sowohl im Bereich des Kommunikationsdesigns als auch des „Artistic Research“ verorten.

Teresa Burga: Untitled (Woman undressing), ca. 1966 © Teresa Burga und Courtesy Galerie Barbara Thumm, Berlin, Foto: Nici Wegener

Untitled (woman undressing), ca. 1966
Teresa Burgas Zeichnungen reichen von prozessualen, abstrakten Strukturen bis zu figurativen Werken. In ihrer Zeichnung Untitled (woman undressing), ca. 1966 stellt die Künstlerin eine kurzhaarige Frau im Prozess des Entkleidens dar. Unter ihrer schlichten Kleidung trägt sie Netzstrümpfe und aufreizende Unterwäsche. Burga greift damit das Thema der weiblichen Repräsentation auf. Dieses Thema beschäftigte in den 60er Jahren viele weibliche Intellektuelle. Sie rebellierten gegen stereotype Geschlechterrollen, die die Frau auf die Rolle der Mutter, der Hausfrau oder der perfekten Gastgeberin festlegten. Auch den Strategien der Werbung, die den weiblichen Körper lediglich als Projektionsfläche nutzten, standen diese Künstlerinnen kritisch gegenüber.

Zurück