Ihre Installationen wirken formal präzise und autonom, zugleich jedoch in ihrer eleganten Leichtigkeit verletzlich.

Spanner, 2008
“Die Skulptur Spanner, welche Nairy Baghramian erstmals im Jahr 2008 in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden […] gezeigt hat, […] wird zwischen gegenüberliegenden Wänden über Hüfthöhe verchromte Messingrohre mittels einer Konstruktion aus einem gummierten Drahtseil, in unterschiedlichen Farbtönen lackierten Metallringen und einem gelben Spindelspanner horizontal in variabler, sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassender Länge aufgehängt. Innerhalb einer Ausstellung, Sammlungspräsentation oder Messekoje […] wird auf diese Weise ein räumlicher Bezirk abgesteckt und akzentuiert, der für den Betrachter nunmehr unzugänglich, jedoch umso stärker exponiert erscheint. Das Versprechen eines in eben dieser Zone situierten Objekts ästhetischer Erfahrung bleibt indes unerfüllt. Zu sehen ist einzig eine Leerstelle. In diesem Sinne vollzieht Baghramian mit dieser radikal reduzierten Skulptur erneut den Wechsel vom Werk zum Rahmen der Kunst […].”

Text: André Rottmann, Auszug aus der Publikation „Junger Ankauf“, Köln 2012