Erwerbungen

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Kerry James Marshall - Vignette #15

2014 - Erwerbung anlässlich des Wolfgang-Hahn-Preis

Mit seinen gesellschaftskritischen Arbeiten legt Kerry James Marshall eine Leerstelle im westlichen Kunst-Kanon offen: Die Darstellung und Reflektion der afroamerikanischen Identität. 1955 in Birmingham, Alabama, USA geboren und aufgewachsen in Los Angeles, in direkter Nähe zum Sitz der Black Panthers, erlebte Marshall unmittelbar historische Momente der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren, die sein Werk stark beeinflussten. Der latente Rassismus gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA und seine bis heute spürbaren Konsequenzen ist das Thema vieler Arbeiten.

Kerry James Marshall: Vignette #15, 2014 © Kerry James Marshall, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Schlier, Britta, rba_d037757

Vignette #15, 2014
Für sein konsequentes Oeuvre erhielt Kerry James Marshall 2014 den Wolfgang-Hahn-Preis. Seine Malereien, Collagen, Skulpturen, Animationen und Videos bewegen sich zwischen Realismus, Abstraktion und der Bildsprache der Popkultur. „Seine Malerei sieht sich nicht nur tief mit der Tradition des Genres verbunden, sondern bezieht sich auch leidenschaftlich auf die Gegenwart – auf deren soziale Ungerechtigkeiten, Rassenbeziehungen, Machtverhältnisse und politische Realitäten“, so Gastjurorin Elena Filipovic, damals Senior Curator am WIELS Contemporary Art Centre in Brüssel, heute Direktorin der Kunsthalle Basel. Für das Museum Ludwig wurde das Werk Vignette #15, 2014 erworben – eine Premiere. Es war die erste Arbeit Marshalls in einer europäischen Museumssammlung. In der Werkgruppe der Vignetten bezieht sich Marshall auf traditionelle westliche Bildtraditionen und Maltechniken, um romantische Porträts der afroamerikanischen Mittelschicht zu entwerfen, die im eurozentrischen Kunstkanon so nicht vorkommen.

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