Aktuelle Veranstaltung

Kunst im Kontext #56
Er wachte auf und ging ins Bad
Andreas Schulze im Gespräch mit Udo Kittelmann

Montag, 23. Oktober 2023, 19 Uhr im Kino des Museum Ludwig

Wir freuen uns über Ihre Online-Anmeldung oder per Mail an anmeldung@gesellschaft-museum-ludwig.de.

Andreas Schulze (*1955) gilt als einer der bedeutendsten Individualisten der deutschen Gegenwartsmalerei. Sein Werk positioniert sich seit seinen Anfängen in der bewegten Kölner Kunstszene der 1980er Jahre außerhalb malerischer Trends und Zugehörigkeiten. Als aufmerksamer Beobachter unserer Umgebung hat er eine eigenständige Bildsprache entwickelt, die sich zwischen Figuration und Abstraktion bewegt. In großformatigen Bildern, Skulpturen und Installationen erkundet Schulze das Alltägliche, Durchschnittliche und Banale. Er zeigt Gegenstände, Orte, Räume und Szenerien des bürgerlichen Lebens – Autos, Sofas oder Fenster stehen oft im Mittelpunkt und Landschaften bilden sich aus eigenwilligen geometrischen Formen heraus. Alltägliche Dinge sind zu sorgfältig eingerichteten Interieurs arrangiert oder werden aufgereiht präsentiert, wie in der Arbeit Ich kaufe nichts (2004), die aktuell in der Neupräsentation der Sammlung Gegenwartskunst im Museum Ludwig zu sehen ist. Der Künstler erkennt das menschliche Bedürfnis nach Vertrautheit, Behaglichkeit und Sicherheit, das mit diesen Objekten verbunden ist, an und stellt es gleichzeitig humorvoll in Frage. Der Wunsch nach der Unversehrtheit und Ganzheitlichkeit der bürgerlichen Lebenswelt bleibt in seinen surrealen Bildwelten unerfüllt.

Im Museum Ludwig spricht Andreas Schulze mit dem renommierten Kurator Udo Kittelmann über sein mehr als vier Jahrzehnte umfassendes künstlerisches Schaffen.

Hier können Sie vergangene Vorträge online ansehen.

Andreas Schulze
Andreas Schulze Foto: Stephen James

Andreas Schulze
(*1955 in Hannover) lebt und arbeitet in Köln. Seit 2008 ist er Professor für Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, an der er 1983 sein Studium als Meisterschüler von Dieter Krieg abschloss. Einzelausstellungen von Andreas Schulze waren u. a. zu sehen im The Perimeter, London (2023) und in der Kunsthalle Nürnberg (2022), in der Fuhrwerkswaage Köln (2021), der Kunsthalle Bielefeld (2018), in der Villa Merkel in Esslingen (2014), im Kunstmuseum St. Gallen (2015) und im Kunstmuseum Bonn (2014) sowie in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2014). Seine Arbeiten waren außerdem Teil von Sammelausstellungen im Städel Museum Frankfurt (2015), in den Deichtorhallen, Hamburg (2000), dem MoMA, New York (1984) und der Tate Britain, London (1983). Andreas Schulze wurde 1997 mit dem Sprengel-Preis für Bildende Kunst und 2010 mit dem Cologne Fine Art Prize ausgezeichnet.

Udo Kittelmann
(*1958 in Düsseldorf) ist ein international tätiger Kurator. Von 1993 bis 1994 war er künstlerischer Leiter im Kunstverein Ludwigsburg, danach übernahm er bis zum Jahr 2001 die Leitung des Kölnischen Kunstvereins. 2002 wurde er Direktor im Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt, das er sechs Jahre lang leitete. Von 2008 bis 2020 war Kittelmann Direktor der Nationalgalerie in Berlin, die sechs Museen umfasst. Seit 2021 ist er Künstlerischer Leiter im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Kittelmann war 2001 Kurator des deutschen Pavillons auf der 49. Biennale di Venezia, der für Gregors Schneiders Totes Haus u r mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Auf der 55. Biennale di Venezia im Jahr 2013 kuratierte er den russischen
Pavillon und zeigte eine Installation von Vadim Zakharov. Udo Kittelmann hat zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland kuratiert und vielfach über moderne und zeitgenössische Kunst publiziert. Er ist Mitglied im Beirat für Bildende Kunst des Goethe Instituts und Mitglied des Hochschulrats der Universität der Künste Berlin.