Erwerbungen

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Hans Haacke - Der Pralinenmeister

2018

Hans Haacke (*1936 in Köln) lebt und arbeitet in New York. Er verbindet seine künstlerische Praxis stets mit einer kritischen, investigativen Arbeit in den Bereichen Kunst, Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Im besten, streitbarsten Sinne setzt er sich immer wieder für eine demokratische Gesellschaft ein, indem er mit seinen Werken Strukturen, Vorgänge und Haltungen offen legt. Er hatte zahlreiche Einzelausstellungen in renommierten Institutionen wie der Akademie der Künste in Berlin (2006), dem Centre Georges Pompidou in Paris (1989), der Tate Gallery London oder dem New Museum of Contemporary Art in New York (beide 1984) und nahm an so wegweisenden Ausstellungen wie Harald Szeemanns Live in Your Head: When Attitudes Become Form, 1969 teil. Hans Haacke war vier Mal bei den Documenta-Ausstellungen und zwei Mal bei den Skulpturprojekten in Münster vertreten. Für das Reichstagsgebäude in Berlin konzipierte er die Installation Der Bevölkerung, die 2000 eröffnet wurde. Im Jahr 1993 erhielt er für seinen Beitrag im Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen. 1991 wurde er von der College Art Association in New York für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Hans Haacke: Der Pralinenmeister, 1981, Installationsansicht Museum Ludwig © VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Schlier, Britta, rba_d040646 051

Der Pralinenmeister, 1981

Hans Haackes Der Pralinenmeister, 1981 ist ein Hauptwerk institutionskritischer Kunst, das Kontroversen ausgelöst hat und jahrzentelang – bis zur Jubiläumsausstellung Wir nennen es Ludwig im Sommer 2016 – nicht in Köln zu sehen war. Es besteht aus 14 bedruckten Tafeln, die sich mit der Verflechtung von Kunstsammlung und Unternehmen (Monheim AG) des Ehepaars Peter und Irene Ludwig beschäftigen. Das Werk wurde für die Kölner Ausstellung Westkunst von 1981 konzipiert, konnte dort aber nicht gezeigt werden. So war Der Pralinenmeister von Mai bis Juni 1981 (zeitgleich zu Westkunst) in der Kölner Galerie Paul Maenz zu sehen. Peter Ludwig bekundete sein Interesse am Erwerb des Werks, aber Haacke verfügte, dass es nicht an Ludwig verkauft werden dürfe. Der Künstler erklärte später, er habe befürchtet, dass sein Werk, hätte Ludwig es erworben, „im Keller verschwunden wäre“. Stattdessen erwarben es die amerikanischen Fluxus-Sammler Gilbert und Lila Silverman. Dank großzügiger Förderung öffentlicher und privater Institutionen und dank der Fürsprache von Hans Haacke konnte das Museum Ludwig den Pralinenmeister 2018 erwerben.

Die Erwerbung wurde ermöglicht durch die Beteiligung der Kulturstiftung der Länder, der Peter und Irene Ludwig Stiftung, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Perlensucher am Museum Ludwig, Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig.

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