Junger Ankauf

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Klara Lidén - Untitled (Toujours Être Ailleurs)

2012

Klara Lidén, geboren 1979 in Stockholm, studierte Architektur und Kunst. Ihr Werk umfasst Performances, Installationen, Videos und Wandarbeiten. Die Videoarbeit Untitled (Toujours Être Ailleurs), 2011 beschäftigt sich mit dem urbanen Raum und damit, wie er wahrgenommen wird.

Courtesy of the Artist und Galerie Neu Berlin, Foto: Jürgen Schulzki
Klara Lidén: Untitled (Toujours Être Ailleurs), 2012 (Videostill) © Klara Lidén und Courtesy Galerie NEU, Berlin, Foto: Jürgen Schulzki

Der Kreis Junger Ankauf freut sich besonders über eine zusätzliche Schenkung der Künstlerin, die die Arbeit Untitled (Bench), 2011 dem Museum Ludwig widmet.

Untitled (Toujours Être Ailleurs), 2011
“Die nächtliche, urbane Szene der Videoarbeit Untitled (Toujours Être Ailleurs), 2011 zeigt einen leeren […] Parkplatz, in dessen Mitte ein dunkler Laternenpfahl hoch aufragt. Die Projektion könnte für ein Standbild gehalten werden, wären da nicht die mitunter leicht flackernde Beleuchtung des angrenzenden Industriegebäudes und die Scheinwerfer einzelner vorbeifahrender Autos im Hintergrund. Hat sich der Blick erst an die Dunkelheit gewöhnt, wird eine unbestimmbare Bewegung um den nur angeschnitten sichtbaren, mittig in den Bildausschnitt gesetzten Pfahl wahrnehmbar: Es ist eine helle Hand, die sich abwärts bewegt und erst dann eine gänzlich schwarz gekleidete Gestalt mit Kapuze leicht hervortreten lässt, wie sie die Stele mit Armen und Beinen umklammert und an dieser langsam hinuntergleitet. […] Bei der Performerin handelt es sich um Klara Lidén selbst, die mit einer minimalen Geste bei größtem körperlichem Einsatz eine Bewegung erst nach und nach durch das langsame Hinuntergleiten sichtbar werden lässt. […] Der in Klammern angeführte Werktitel „Toujours Être Ailleurs“ – wörtlich übersetzt „Immer anderswo sein“ – ist metaphorisch für Klara Lidéns Dislozierungen zu verstehen: Wie sie Handlungen des öffentlichen Raums ins Private verschiebt, den Stadtraum vereinnahmt und mentale Verfremdungen hervorruft.”

Text: Lilian Haberer, Auszug aus der Publikation „Junger Ankauf“, Köln 2012

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