Perlensucher

Zurück

Betye Saar - The Quick & the Dead II, 1965 / The Mystique Scene, 1965

2020

Betye Saar (*1926 in Los Angeles, Kalifornien) lebt und arbeitet seit über 50 Jahren bei Los Angeles. Sie setzt ihre Arbeiten aus verschiedenen vorgefundenen Materialien (objet trouvé) zusammen, die sie mit Zeichnungen, Drucken oder Fotografie verbindet. So entstehen Assemblagen mit mystischen, ethnologischen, alltagskulturellen und gesellschaftspolitischen Referenzen. In ihren Werken legt Saar einen besonderen Schwerpunkt auf die afroamerikanische Geschichte der USA, da sie selbst in einer von Segregation bestimmten Zeit aufwuchs. Ihre Werke wurden unter anderem in Einzelausstellungen im Nasher Sculpture Center in Dallas, Texas (2022), im Institute of Contemporary in Miami, Florida (2022), im LACMA, Los Angeles (2019), im Museum of Modern Art, New York (2019) und in der Fondazione Prada, Mailand (2016) gezeigt. Zu ihren wichtigsten Ausstellungen zu Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit zählen u.a. Black Girl´s Window im Berkeley Art Center, Kalifornien (1972) und Betye Saar im Whitney Museum of American Art, New York (1975). Saar ist Trägerin von sechs Ehrendoktorwürden und wurde mehrfach für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Im Mai 2021 wurde sie als neues Mitglied in die renommierte American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 2020 erhielt sie den 26. Wolfgang-Hahn-Preis.

Betye Saar: The Quick & the Dead II, 1965 Courtesy die Künstlerin und Roberts Projects Los Angeles, Kalifornien; Foto: Robert Wedemeyer
Betye Saar: The Mystic Scene, 1965 Courtesy die Künstlerin und Roberts Projects Los Angeles, Kalifornien; Foto: Alan Shaffer

The Quick & the Dead II, 1965
The Mystique Scene, 1965

Durch die Initiative Perlensucher am Museum Ludwig wurden parallel zum Ankauf der Assemblage The Divine Face in Zusammenhang mit dem Wolfgang-Hahn-Preis 2020 zwei Radierungen von Betye Saar erworben. In der Radierung The Quick and the Dead II (1965) sind zwei Stierdarstellungen einander gegenübergestellt. Betye Saar zitiert im Titel der Arbeit die King-James-Bibel: „Specifically it warns that those who sin, both the quick und the dead, will be judged by Jesus Christ. In other words, it implies that God is able to act on the sins of a person whether that person is alive [quick] or has passed afterlife [dead].” Tarus, der Stier auf der linken Seite steht für das Leben, die Papierwerbung für Rinderteile vom Metzger für den Tod. In der Radierung The Mystique Scene (1965) wird der Einblick in eine mystische Stadt gegeben, die von einem Bogen aus Monden überspannt wird und mit Sonnen und Gesichtern einen geheimnisvollen Gesamteindruck vermitteln.

Zurück